Achtung!
Fake-News

16.01.2017

Nicht nur die Social Media, sondern auch unsere Leitmedien sind ganz offenbar nicht davor gefeit, dass sich Fake-News zwischen Artikel einreihen. So finden wir bei „ZEIT ONLINE“ im Dezember des vergangenen Jahres einen Bericht über die Impfungen gegen HPV (Humane Papillomaviren). Diese Viren können Warzen hervorrufen und stehen auch im Verdacht, Krebsarten wie das Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) auszulösen.
Der Artikel enthält nicht nur einige Falschangaben und strotzt vor Manipulationen, wie wir im folgenden sehen werden, sondern ist dem Wesen nach eigentlich gar keine „News“ im Sinne von ausgewogenen Informationen (wie wir das von einer seriösen Zeitung erwarten würden), statt dessen eher eine lupenreine Werbung für die Impfstoffe.

1. „Gegen die Gefahr einer späteren Krebserkrankung lässt sich im Kindesalter zwar relativ wenig unternehmen. Doch vor einigen gefährlichen Tumorleiden können Eltern ihren Nachwuchs wohl für das gesamte Leben bewahren. Es wäre ganz einfach und zumindest für die Töchter auch kostenlos: Sie müssten sie bloß rechtzeitig impfen lassen.“ (ZEIT ONLINE-Artikel)

Behauptet wird hier also, die Impfung gegen HPV schütze Kinder lebenslang vor bestimmten Krebserkrankungen. Aber ist dies evident?
„Die für die Zulassung wesentlichen Studien sind bis heute nicht vollständig veröffentlicht, sie liegen lediglich in Form einer Zusammenfassung vor. Damit entzieht sich die wissenschaftliche Grundlage der Impfung einer herstellerunabhängigen Überprüfung. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2013 nennt Studiendesign und Dateninterpretation der Zulassungsstudien zu Gardasil "largely inadequat" (Tomljenovic 2013).“
https://www.impf-info.de/die-impfungen/hpv/138-hpv-die-impfung.html
In dem von Dr. Steffen Rabe zitierten Review lesen wir weiter: „Given this, the widespread optimism regarding HPV vaccines long-term benefits appears to rest on a number of unproven assumptions […] and significant misinterpretation of available data.“ Der Optimismus bezogen auf den Impfstoff beruhe also auf einer Reihe unbewiesener Vermutungen und erheblicher Fehlinterpretation der vorliegenden Daten. Und weiter: „[…] that the clinical trials data have not demonstrated to date that the vaccines have actually prevented a single case of cervical cancer.“ Es könne bis dato nicht ein einziger Fall durch die klinischen Studien belegt werden, in dem die Impfstoffe ein Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) verhindert hätten.

Bei der Behauptung des ZEIT ONLINE-Autors handelt es sich also klar um Fake.

2. „In Dänemark, berichtet Kaufmann, sei ein gut funktionierendes HPV-Impfprogramm 2015 regelrecht zusammengebrochen, nachdem eine einzige TV-Dokumentation Falschinformationen über angebliche Impfschäden verbreitet hatte.“ (ZEIT ONLINE-Artikel)

In der besagten Fernsehsendung des dänischen Fernsehsenders „TV2“ vom 26. März 2015 wurden einige Mädchen (teilweise im Rollstuhl sitzend) gezeigt, die in direktem Zusammenhang mit der HPV-Impfung schwere zerebrale und vegetative Symptome entwickelten. Es kommen auch dänische Ärzte des ,Frederiksberg Hospital’ zu Wort, die das Muster dieses Symptomenkomplexes umfangreich untersuchten und beschrieben haben „We see a pattern that screams to heaven, and that should be examined by some solid research.“ (siehe auch unter 3.).
Die Eltern der Mädchen sehen sich nun nicht nur damit konfrontiert, dass ihre Impfentscheidung höchstwahrscheinlich die schweren Erkrankungen der Mädchen verursacht hat, sondern sie werden auch noch vom ZEIT ONLINE-Autor im Artikel als „parareligiöse Sektierer“ verspottet. Nach unserer Meinung ist dies nicht nur an Unverschämtheit und Niederträchtigkeit kaum zu überbieten, es erfüllt auch klar sämtliche Kriterien eines Hasskommentares und sollte demnach eigentlich strafrechtlich verfolgt werden.

3. „Die Impfung ist effektiv und sicher.“ (ZEIT ONLINE-Artikel)

Auch in diesem Fall können wir das bei Impfpromotern beliebte Mantra klar als falsch belegen. Denn Daten zur Sicherheit wurden entweder gar nicht erhoben, oder wenn, dann in den Zulassungsstudien verschleiert oder ganz weggelassen. Der bekannte dänische Arzt, Pharmakritiker und Professor für klinisches Forschungsdesign und Analyse, Peter C. Gøtzsche, schrieb mit einigen Kollegen (u.a. Tom Jefferson) zusammen einen offenen Beschwerdebrief an die EMA (die Europäische Zulassungsbehörde). Wir berichteten dazu bereits im Juni letzten Jahres: http://impformation.org/de/blog/wissenschaft/wissenschaftlichkeit_und_studienqualitaet_im_impfgeschaeft_teil_4/2016-06-04/78/
Es geht bei der Beschwerde unter anderem darum, dass zahlreiche schwere Nebenwirkungen der HPV-Impfstoffe in einem internen, aber geleakten Bericht auftauchen, nicht jedoch im offiziellen Abschlussbericht der EMA. Weiterhin wird beklagt, dass bei den Zulassungsstudien keine echten (NaCl-) Placebos verwendet wurden, sondern Vergleichspräparate die ebenfalls den neuen und aluminiumhaltigen Wirkstoffverstärker AS04 beinhalteten und somit die teilweise sehr schwerwiegenden Nebenwirkungen verschleiert wurden, die weltweit in Zusammenhang mit den HPV-Impfstoffen beobachtet werden mussten. Aluminiumhaltige Adjuvatien stehen im starken Verdacht, autoimmune Erkrankungen auszulösen (siehe unter 'autoimmune syndrome induced by adjuvants', ASIA).
Zu den gut dokumentierten Untersuchungen dänischer Ärzte und Ärztinnen, die die EMA einfach beiseite gewischt hat, finden wir folgende Erwiderung Gøtzsches: „We find that the EMA’s allegations constitute guesswork (“apparently”), are pejorative and come close to an accusation of scientific misconduct. The EMA’s comments are totally inappropriate for an EU authority to make on honest researchers and the criticism is furthermore totally unfounded.“ (Wir stellen fest, dass die Vorwürfe der EMA eine Vermutung (‚scheinbar‘) darstellen, pejorativ sind und den Vorwurf des wissenschaftlichen Fehlverhaltens nahe kommen. Nicht nur sind solche Kommentare über aufrichtige Forscher für eine EU-Behörde unangebracht, auch ist die Kritik völlig haltlos.)
Obwohl Gøtzsche sich eher sehr selten zur Impfthematik äußert, findet er hier klare Worte: „Should the concerns over possible harms of the HPV vaccine be confirmed, the trust in the EMA and in vaccines in general may be damaged beyond repair." (Sollten sich die Bedenken über mögliche Schäden durch die HPV-Impfstoffe bestätigen, könnte der Vertrauensverlust gegenüber der EMA und Impfstoffen generell nicht mehr wieder gutzumachen sein.) http://nordic.cochrane.org/sites/nordic.cochrane.org/files/uploads/ResearchHighlights/Complaint-to-EMA-over-EMA.pdf

4. „Eigentlich unerklärlich ist auch die fehlende Impfempfehlung für Jungen in Deutschland.“ (ZEIT ONLINE-Artikel)

Wieder fake, daran ist gar nichts unerklärlich. Valide Belege, dass die HPV-Impfstoffe auch Jungen vor späteren Krebserkrankungen schützen könnten, oder dass sie eine Übertragung auf hetero- oder homosexuelle Sexualpartner verhindern würden, existieren ebenso wenig wie für die Impfungen der Mädchen. https://www.impf-info.de/die-impfungen/hpv/138-hpv-die-impfung.html (unter ‚HPV-Impfung für junge Männer‘) Für die Hersteller würde die Empfehlung der HPV-Impfung auch für Jungen allerdings quasi eine Verdopplung der Umsätze bescheren, und das für den ohnehin teuersten Impfstoff aller Zeiten (473,55 € für die Grundimmunisierung: http://www.arznei-telegramm.de/html/2011_11/1111095_01.html).
Im Übrigen spricht die StIKo zumindest indirekt eine entsprechende Empfehlung aus: „Auch ohne vorliegende Empfehlung der STIKO kann der Arzt/die Ärztin im Rahmen der Zulassung Jungen gegen HPV impfen. Der quadrivalente und der neunvalente Impfstoff sind auch für Jungen ab einem Alter von 9 Jahren zugelassen. Da für die HPV-Impfung bei Jungen keine öffentliche Empfehlung vorliegt, können in einem Impfschadensfall keine Ansprüche an das Versorgungsamt geltend gemacht werden.“ http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/HPV/FAQ05.html

5. „Tatsächlich könnte die Impfung gegen nahezu alle Papillomaviren wirken, die den Menschen befallen.“ (ZEIT ONLINE-Artikel)

In der Tat legt die sogenannte PATRICIA-Studie zu Cervarix® von 2009 nahe, dass durch Kreuzimmunisierung ein Schutz vor sämtlichen HPV-Subtypen (also auch den nicht in den Impfstoffen enthaltenen) bestehe. Allerdings weist diese von GlaxoSmithKline finanzierte Studie wissenschaftliche Mängel auf, beispielsweise wurden die vorher festgelegten Endpunkte nachträglich geändert. Man könnte sich das so vorstellen, als würde man eine Reihe von Zielscheiben nebeneinander aufstellen und wahllos mit Pfeil und Bogen darauf schießen. Entfernt man nun anschließend die Zielscheiben, die von nur wenigen oder gar keinen Pfeilen getroffen wurden, ist das Endergebnis selbstverständlich stark verfälscht.
Hier können wir dem Autor wenigstens zugute halten, dass er in seiner Formulierung den Konjunktiv benutzt.

Im Gegensatz zu unserer Bundesregierung sind wir übrigens nicht der Meinung, dass Fake-News nur mit Zensur beizukommen wäre. Sondern dass gültige Informationen vonnöten sind, damit Leser Fake-News auch als solche identifizieren können.
In diesem Sinne: Informieren Sie sich stets und umfangreich vor jeder Impfentscheidung. Hinterher könnte es dazu bereits zu spät sein!

Ihr AGI-Team


ZEIT ONLINE-Artikel: www.zeit.de/2016/50/impfungen-hpv-viren-krebs-eltern-kinder
Fotos: Screenshot der ZEIT ONLINE-Website, Fotos nach CC0 (public domain)

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