Studienanalyse zur MMR: Impfung ungeeignet!

11.01.2015

Wir nehmen Bezug auf eine Diskussion auf unserem Socialmedia-Forum bei Facebook, in der uns jüngst bezüglich der MMR-Impfung (gegen Masern-Mumps-Röteln) ein „Verteufeln der Wissenschaft“ vorgeworfen wurde. Zwei offenbar jüngere "Experten" (oder einer oder mehrere, so genau kann man es im Web 3.0 natürlich nicht wissen), warten mit Statistiken des RKI auf, um Argumente (die wir eigentlich so gar nicht konkret geäußert haben) zu widerlegen.
Impfstoffe gegen Kinderkrankheiten MMR(V) sind differenziert zu betrachten, da es sich um sog. attenuierte Lebendimpfstoffe mit einer möglichen, folgenden Ansteckungsfähigkeit handelt und diese ohne Wirkstoffverstärker wie Aluminiumsalze verabreicht werden.

Wir gehen ein wenig zurück in der Zeit.
Gemeint ist die Zeit der 60er Jahre und natürlich davor (unsere beiden Experten kamen hier höchstwahrscheinlich noch gar nicht in irgendeiner Familienplanung vor). Es gab noch keine MMR(V)-Impfungen. Trotzdem gingen die Zahlen schon zurück. Man sprach nicht über Komplikationen, denn diese kamen einfach äußerst selten vor. Man ließ die Kinder bis zu einem gewissen Grad fiebern, weil man wusste, dass dies förderlich war. Masernkinder steckte man ins Bett in einen abgedunkelten Raum und beobachtete sie gewissenhaft. Das Wissen, dass die Kinder aus dieser Erkrankung körperlich, geistig und seelisch gestärkt hervorgingen (etwas, was sich aufgrund der Individualität der Kinder natürlich nicht in Zahlen bzw. quantitativen Studien erfassen lässt), zeigt sich noch heute in der sprichwörtlichen Bedeutung „Kinderkrankheiten“: Es wird z.B. ein neues technisches Gerät entwickelt, es hat anfangs seine „Kinderkrankheiten“, wird dann überarbeitet und funktioniert anschließend gut.
Säuglingsmasern waren äußerst selten, da fast alle Mütter ihren Kindern noch einen funktionierenden Nestschutz mitgeben konnten.
Außerdem erzeugte die Erkrankung etwas, was keine Impfung jemals erreichen wird: Eine lebenslange Immunität!
Die einzige Kinderkrankheit, vor der man sich fürchtete, war Scharlach und zwar wegen der möglichen streptokokkenallergischen Zweiterkrankungen (rheumatisches Fieber/Glomerulonephritis). Auch Scharlach ist übrigens, und das ganz ohne irgendwelche Impfprogramme, gegenüber früher zurückgegangen.

Was aber haben wir heute? Eine gegeneinander aufgehetzte Bevölkerung, durch erzeugte Angst vor schweren Komplikationen durch Kinderkrankheiten durch die Impfstoffhersteller, durch die Behörden und auch durch die Medien. Komplikationen, die es vor diesen Impfprogrammen gar nicht in diesem Maße gab! Als immer wieder ins Feld geführte Beispiel die SSPE (subakut sklerosierende Panenzephalitis), früher mit 5-10:1.000.000 angegeben, heute 1.10.000 bis 1:1.000 [1]. Und bei einer völlig ungeklärten Anzahl von teils schweren und teils lebenslangen Schäden durch Impfungen, die man aber bemüht ist unter den Teppich zu kehren, um wie es heißt: „Dem Impfgedanken nicht zu schaden“.

Kernpunkt der ganzen Geschichte ist: Wer kann klar darlegen, ob die Impfprogramme gegen Masern, Mumps und Röteln (heute zunehmend auch gegen Windpocken) im Nutzen das Risiko überwiegen und so möglicherweise gerechtfertigt wären?

Kommen wir nun zurück darauf, was die Wissenschaft dazu sagt.

Immer wieder angeführt wird der „Fall Wakefield“, eines britischen Gastroenterologen und Forschers am Royal Free Hospital in London, dessen Studie nachhaltig für Furore sorgen sollte und der weder Impfgegner war, noch ursprünglich über einen Zusammenhang zwischen der MMR und Autismus geforscht hatte, sondern über Entwicklungsstörungen bei Kindern in Zusammenhang mit unspezifischen Entzündungen des Darms (sicher ein mögliches Thema für einen zukünftigen Artikel unsererseits). Ohne jedoch dabei auf die Einzelheiten einzugehen, wird der „Fall Wakefield“ immer wieder hergenommen, um Kritik an Effektivität und Sicherheit der MMR von vornherein wegbügeln zu wollen. Die Impfbereitschaft der britischen Eltern brach infolge der öffentlichen Diskussion stark ein, was jedoch nicht zu einem messbaren Anstieg der entsprechenden Kinderkrankheiten in Großbritannien führte [2].

Möglicherweise auch dadurch motiviert veröffentlichten Forscher der renommierten Cochrane Collaboration ein umfassendes Review zur Sicherheit der MMR-Impfung (Demicheli, Jefferson et al. 2005) [3]. Neben verschiedenen Nebenwirkungen die als mit der MMR assoziiert und welchen, die zumindest nach Studienlage nicht evident sind, erfahren wir zur Wirksamkeit des Kombinationsimpfstoffes folgendes: „We could not identify studies assessing the effectiveness of MMR that fulfilled our inclusion criteria even though the impact of mass immunisation on the elimination of the diseases has been largely demonstrated.“ Nanu? Lesen wir da richtig? "Wir konnten keine Studien zur Wirksamkeit der MMR finden, die unseren Einschlusskriterien entsprechen [...]".

Nehmen wir nun einmal an, die Hersteller der MMR-Impfstoffe hätten diese seitdem stark überarbeitet und hinsichtlich der Sicherheit weiterentwickelt. Trotzdem jedoch behalten die Autoren der Cochrane Coll. ihre Schlussfolgerung in einem Update bei (Demichelo, Rivetti et al. 2012) [4]:
„AUTHORS' CONCLUSIONS: The design and reporting of safety outcomes in MMR vaccine studies, both pre- and post-marketing, are largely inadequate. The evidence of adverse events following immunisation with the MMR vaccine cannot be separated from its role in preventing the target diseases.“
("SCHLUSSFOLGERUNGEN DER AUTOREN: Das Studiendesign und die Auswertung von Sicherheitsergebnissen in MMR-Impfstoff-Studien, sowohl bei Pre- als auch Postmarketing-Studien, sind weitgehend unzureichend. Der Nachweis von Nebenwirkungen nach Immunisierung mit MMR kann nicht von der Funktion zur Verhinderung der genannten Krankheiten getrennt betrachtet werden.")

Offensichtlich ist die aufrichtige Wissenschaft in diesem Fall doch auf der Seite der Impfkritik.Prüfen Sie bitte stets vor jeder Impfentscheidung nicht nur Ihr Bauchgefühl, sondern auch unabhängige wissenschaftliche Erkenntnisse!

Ihr AGI-Team!


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Masern#Subakute_sklerosierende_Panenzephalitis
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/MMR-Impfstoff#Die_folgende_Kontroverse
[3] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/16235361/
[4] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/22336803/

Foto: www.pixabay.de [gem. Lizenz CC0]

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