FSME: Wie man ein Risiko künstlich hochrechnet
09.07.2015
Der Sommer ist da, das Wetter halbwegs stabil und viele freuen sich auf eine baldige Urlaubsreise, auf der man sich gemeinsam mit der Familie erholen kann. Eine schöne Perspektive, wären da nicht die vielen Reisegebiete z.B. im südlichen Teil Deutschlands, in denen Zecken ihr Unwesen treiben. Natürlich raten entsprechend viele Hausärzte dazu, den Impfstatus bezüglich der FSME zu überprüfen und ggf. aufzufrischen. Ausserdem ist diese Jahreszeit natürlich auch für die Hersteller von FSME-Impfstoffen (Novartis - ENCEPUR® / Baxter - FSME-IMMUN®) die Saison, um ihre Produkte an den Mann und an die Frau zu bringen.
Der landläufig verwendete Begriff „Zeckenimpfung“ ist natürlich unsinnig, suggeriert er doch, dass man sich damit Zecken per se vom Hals schaffen könne. Eine Zecke wird jedoch sicherlich nicht Ihren Impfpass kontrollieren, bevor sie zubeißt. Des Weiteren lenkt der Begriff von der vielfach häufiger vorkommenden Erkrankung Borreliose ab, gegen die keine Impfung erhältlich ist und wogegen sich unwissende Personen vermeintlich ebenfalls geschützt sehen könnten.
Die FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird beschrieben als eine durch das FSME-Virus übertragene Infektionskrankheit, in Risikogebieten (s.u. „Statistische Tricks“) sollen 0,1 - 5% der Zecken mit dem Virus infiziert sein. Der größte Teil von etwa zwei Dritteln verläuft ohne spezielle Symptome. Treten Symptome auf, äußern sich diese wie bei einem grippalen Infekt (leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten). Bei etwa 10% der Erkrankten treten nach einem fieberfreien Intervall Symptome auf, die auf eine Entzündung der Hirnhäute und/oder des Gehirns (Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfälle) hindeuten. Auch vorübergehende Paresen (schlaffe Lähmungen) des Gesichts oder auch der Extremitäten (ähnlich der Poliomyelitis) können vorkommen. In aller Regel heilen diese Symptome folgenlos aus.
Die Letalität [Todesfälle in Bezug auf die Erkrankungszahlen] liegt im Schnitt bei ca. 1% ( Pschyrembel). Auffallend ist, dass überwiegend Erwachsene von der Erkrankung betroffen sind, obwohl man annehmen müsste, dass im Freien spielende Kinder viel öfter dem Kontakt zu Zecken ausgesetzt sind (die Zecken befinden sich überwiegend im Unterholz, Gräsern oder kleinen Büschen).
Impfung
Da es keine kausale Behandlung der FSME gibt, wird von der STIKO für Kinder und Erwachsene eine Impfung nach verschiedenen Schemata empfohlen, die allerdings regelmäßig (nach 3-5 Jahren) aufgefrischt werden soll.
Wann mit einem relativen Schutz durch die Impfung vor FSME gerechnet werden kann, möchte uns das Robert Koch-Institut (RKI) nicht garantieren: „Bisher ist jedoch kein Antikörper-Schwellenwert definiert, ab dem nach längeren Zeitintervallen nach der Grundimmunisierung oder nach einer Auffrischungsimpfung ein sicherer Impfschutz vorliegt. Ebenso ist nicht bekannt, ab welchem Titer kein Impfschutz mehr vorhanden ist. Demzufolge kann bei einem positiven Nachweis von FSME-Antikörpern nicht sicher auf einen bestehenden Impfschutz der Person zurückgeschlossen werden.“
Zu einer möglichen Postexpositionsprophylaxe schreibt das RKI: „Eine passive Impfung gegen FSME ist seit 2003 in Deutschland nicht mehr verfügbar. Ein eindeutiger Nutzen dieser Impfung wurde nie bewiesen. In Einzelfällen wurden schwere FSME-Krankheitsverläufe nach Verabreichung dieser passiven Impfung vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen berichtet.“
http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html
Risikoabwägung
Das unabhängige „arznei-telegramm“ errechnete 1991 folgende Risikoabschätzung: „Einem Risiko bleibender Schäden von etwa 1 : 78.000 durch Erkrankung nach Zeckenbiß in „Endemiegebieten†[Endemie = dauerhaft hohe Durchseuchung innerhalb eines bestimmten Gebietes] steht nach unseren Daten – ohne Berücksichtigung der erheblichen Dunkelziffer – ein Risiko von Impffolgen unterschiedlichen Schweregrades von mindestens 1 : 32.000 gegenüber.“
arznei-telegramm 6/91
Im „Netzwerk der gegenseitigen Information“ des arznei-telegramms findet sich eine nicht enden wollende Liste mit Nebenwirkungen der FSME-Impfstoffe. Viele der aufgelisteten Symptome sind identisch mit denen, gegen die die Impfungen eigentlich schützen sollen.
http://www.arznei-telegramm.de/dbnetz/xwkstxt_xstat11.php3?&knr=073085/318353&art=fallnr&tabelle=wks&name1=FSME-Impfstoff
„Studien mit direkten Vergleichen von Nutzen und Schaden der angebotenen FSME-Vakzinen (ENCEPUR, FSME-IMMUN) fehlen.“
http://www.arznei-telegramm.de/html/2007_07/0707070_03.html
Fälle und Fallerhebungen
Seit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) 2001 ist der Nachweis des FSME-Virus meldepflichtig. Die Fallzahlen der FSME in Deutschland lauten wie folgend:
https://www.gbe-bund.de meldepflichtige Erkrankungen FSME
Wissenswert dabei ist, dass diese Zahlen nur durch eine Zuordnung zu Labornachweisen zustande kommen (v.a. indirekte Antikörpertests). Nur ein geringer Teil der Patienten mit labordiagnostisch nachgewiesener FSME-Virusinfektion zeigt überhaupt Symptome. Andererseits ist völlig unklar, in wie vielen Fälle das FSME-Virus überhaupt ursächlich für die neurologischen Symptome ist. Viele andere mögliche Ursachen wie z.B. Vergiftungen kämen in Betracht, würde man sich nicht auf das Virus als alleinige Ursache versteifen.
Statistische Tricks
Da sich an den Fallzahlen (auch nach Einführung der Impfungen) offenbar nichts großartig drehen lässt, scheint man dem Konsumenten ein Bedrohungsszenario durch eine größere Ausbreitung der Risikogebiete aufzutischen. Sicher haben Sie schon einmal eine Deutschlandkarte mit den Risikogebieten nach Landkreisen geordnet gesehen. Das RKI gibt diese Karten heraus, zu einem Risikogebiet kann ein Land- oder Stadtkreis werden, wenn aus diesem innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren Fälle von FSME gemeldet werden. Eine Differenzierung, wie viele Fälle in diesem Land- oder Stadtkreis vorkommen, nimmt das RKI seit 2007 allerdings öffentlich nicht mehr vor. Ausserdem können Landkreise zu einem Risikogebiet werden, auch wenn dort niemals Fälle auftraten:
„Die Idee könnte aus den Marketingabteilungen der Hersteller von FSME-Impfstoffen stammen: Seit einigen Wochen verzichtet das Robert Koch-Institut (RKI) auf die früher übliche Unterscheidung zwischen Hochrisiko- und Risikogebiet sowie Regionen mit geringer FSME-Endemizität. Jetzt gibt es nur noch ‚Risikogebiete’. Das sind nach neuer Definition Land- (LK) und Stadtkreise (SK), in denen die Inzidenz der gemeldeten FSME-Erkrankungen im Zeitraum 2002 bis 2006 höher als 1 pro 100.000 Einwohner war. Tatsächlich wird diese - bereits sehr niedrig angesetzte - Inzidenzgrenze aber lediglich in 80 (62%) der 129 jetzt als Risikogebiet bezeichneten Kreise erreicht. Außerdem werden Kreise mit geringerer FSME-Inzidenz definitionsgemäß zum Risikogebiet, wenn alle angrenzenden Kreise signifikant erhöhte Erkrankungsraten aufweisen. 33 Stadt- und Landkreise erhalten allein durch diese Neudefinition den Status eines Risikogebietes. Dabei wurden in sieben dieser ‚Risikogebiete’ bislang ‚niemals FSME-Erkrankungen erworben’: SK Ansbach, LK Germersheim, LK Hohenlohekreis, SK Mannheim, LK Rhein-Pfalz-Kreis, SK Speyer und SK Worms. In Artikeln der Tagespresse und auch der Ärztezeitung wird all dies nicht erläutert, sondern die größere Zahl der Risikogebiete mit zunehmender Ausbreitung des FSME-Risikos gleichgesetzt. Der Run auf die Impfung und die damit verbundenen Lieferengpässe sind somit hausgemacht.“
http://www.arznei-telegramm.de/html/2007_07/0707070_03.html
Der Firma Baxter GmbH reicht auch dies noch nicht aus, um die Bedrohung stark genug aussehen zu lassen. Auf ihrer pseudoaufklärenden Website www.zecken.de nimmt sie in die Karte auch Gebiete mit auf, „mit vereinzelt auftretenden autochthonen FSME-Erkrankungen, die jedoch nicht der Definition für ein FSME-Risikogebiet nach Robert-Koch-Institut entsprechen. (Insgesamt 68 Fälle im Zeitraum 2002 – 2013)“.
http://www.zecken.de/gefahr-durch-zecken/fsme-in-deutschland/
Diese Karte soll offenbar verdeutlichen, dass fast das gesamte Bundesgebiet einer FSME-Gefahr ausgesetzt sei.
Lesen Sie bitte auch den weiteren Artikel zur FSME-Impfung: http://impformation.org/de/blog/impfstoffe/impfung_gegen_fsme_sinnvoll_ja_oder_nein/2015-05-17/64/
Bitte überprüfen Sie stets Risiko und Nutzen, bevor sie sich impfen lassen!
Ihr AGI-Team
Foto: Aus dem Epidemiologischen Bulletin 15/2014 der Robert Koch-Instituts (RKI) http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2014/Ausgaben/15_14.pdf und von der Website
http://www.zecken.de der Firma Baxter GmbH
Der Sommer ist da, das Wetter halbwegs stabil und viele freuen sich auf eine baldige Urlaubsreise, auf der man sich gemeinsam mit der Familie erholen kann. Eine schöne Perspektive, wären da nicht die vielen Reisegebiete z.B. im südlichen Teil Deutschlands, in denen Zecken ihr Unwesen treiben. Natürlich raten entsprechend viele Hausärzte dazu, den Impfstatus bezüglich der FSME zu überprüfen und ggf. aufzufrischen. Ausserdem ist diese Jahreszeit natürlich auch für die Hersteller von FSME-Impfstoffen (Novartis - ENCEPUR® / Baxter - FSME-IMMUN®) die Saison, um ihre Produkte an den Mann und an die Frau zu bringen.
Der landläufig verwendete Begriff „Zeckenimpfung“ ist natürlich unsinnig, suggeriert er doch, dass man sich damit Zecken per se vom Hals schaffen könne. Eine Zecke wird jedoch sicherlich nicht Ihren Impfpass kontrollieren, bevor sie zubeißt. Des Weiteren lenkt der Begriff von der vielfach häufiger vorkommenden Erkrankung Borreliose ab, gegen die keine Impfung erhältlich ist und wogegen sich unwissende Personen vermeintlich ebenfalls geschützt sehen könnten.
Die FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird beschrieben als eine durch das FSME-Virus übertragene Infektionskrankheit, in Risikogebieten (s.u. „Statistische Tricks“) sollen 0,1 - 5% der Zecken mit dem Virus infiziert sein. Der größte Teil von etwa zwei Dritteln verläuft ohne spezielle Symptome. Treten Symptome auf, äußern sich diese wie bei einem grippalen Infekt (leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten). Bei etwa 10% der Erkrankten treten nach einem fieberfreien Intervall Symptome auf, die auf eine Entzündung der Hirnhäute und/oder des Gehirns (Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfälle) hindeuten. Auch vorübergehende Paresen (schlaffe Lähmungen) des Gesichts oder auch der Extremitäten (ähnlich der Poliomyelitis) können vorkommen. In aller Regel heilen diese Symptome folgenlos aus.
Die Letalität [Todesfälle in Bezug auf die Erkrankungszahlen] liegt im Schnitt bei ca. 1% ( Pschyrembel). Auffallend ist, dass überwiegend Erwachsene von der Erkrankung betroffen sind, obwohl man annehmen müsste, dass im Freien spielende Kinder viel öfter dem Kontakt zu Zecken ausgesetzt sind (die Zecken befinden sich überwiegend im Unterholz, Gräsern oder kleinen Büschen).
Impfung
Da es keine kausale Behandlung der FSME gibt, wird von der STIKO für Kinder und Erwachsene eine Impfung nach verschiedenen Schemata empfohlen, die allerdings regelmäßig (nach 3-5 Jahren) aufgefrischt werden soll.
Wann mit einem relativen Schutz durch die Impfung vor FSME gerechnet werden kann, möchte uns das Robert Koch-Institut (RKI) nicht garantieren: „Bisher ist jedoch kein Antikörper-Schwellenwert definiert, ab dem nach längeren Zeitintervallen nach der Grundimmunisierung oder nach einer Auffrischungsimpfung ein sicherer Impfschutz vorliegt. Ebenso ist nicht bekannt, ab welchem Titer kein Impfschutz mehr vorhanden ist. Demzufolge kann bei einem positiven Nachweis von FSME-Antikörpern nicht sicher auf einen bestehenden Impfschutz der Person zurückgeschlossen werden.“
Zu einer möglichen Postexpositionsprophylaxe schreibt das RKI: „Eine passive Impfung gegen FSME ist seit 2003 in Deutschland nicht mehr verfügbar. Ein eindeutiger Nutzen dieser Impfung wurde nie bewiesen. In Einzelfällen wurden schwere FSME-Krankheitsverläufe nach Verabreichung dieser passiven Impfung vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen berichtet.“
http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html
Risikoabwägung
Das unabhängige „arznei-telegramm“ errechnete 1991 folgende Risikoabschätzung: „Einem Risiko bleibender Schäden von etwa 1 : 78.000 durch Erkrankung nach Zeckenbiß in „Endemiegebieten†[Endemie = dauerhaft hohe Durchseuchung innerhalb eines bestimmten Gebietes] steht nach unseren Daten – ohne Berücksichtigung der erheblichen Dunkelziffer – ein Risiko von Impffolgen unterschiedlichen Schweregrades von mindestens 1 : 32.000 gegenüber.“
arznei-telegramm 6/91
Im „Netzwerk der gegenseitigen Information“ des arznei-telegramms findet sich eine nicht enden wollende Liste mit Nebenwirkungen der FSME-Impfstoffe. Viele der aufgelisteten Symptome sind identisch mit denen, gegen die die Impfungen eigentlich schützen sollen.
http://www.arznei-telegramm.de/dbnetz/xwkstxt_xstat11.php3?&knr=073085/318353&art=fallnr&tabelle=wks&name1=FSME-Impfstoff
„Studien mit direkten Vergleichen von Nutzen und Schaden der angebotenen FSME-Vakzinen (ENCEPUR, FSME-IMMUN) fehlen.“
http://www.arznei-telegramm.de/html/2007_07/0707070_03.html
Fälle und Fallerhebungen
Seit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) 2001 ist der Nachweis des FSME-Virus meldepflichtig. Die Fallzahlen der FSME in Deutschland lauten wie folgend:
Jahr | Fälle absolut | Fälle/100.000 Einw. |
2001 | 256 | 0,3 |
2002 | 239 | 0,3 |
2003 | 276 | 0,3 |
2004 | 274 | 0,3 |
2005 | 432 | 0,5 |
2006 | 546 | 0,7 |
2007 | 238 | 0,3 |
2008 | 289 | 0,4 |
2009 | 313 | 0,4 |
2010 | 260 | 0,3 |
2011 | 423 | 0,5 |
2012 | 195 | 0,2 |
2013 | 420 | 0,5 |
https://www.gbe-bund.de meldepflichtige Erkrankungen FSME
Wissenswert dabei ist, dass diese Zahlen nur durch eine Zuordnung zu Labornachweisen zustande kommen (v.a. indirekte Antikörpertests). Nur ein geringer Teil der Patienten mit labordiagnostisch nachgewiesener FSME-Virusinfektion zeigt überhaupt Symptome. Andererseits ist völlig unklar, in wie vielen Fälle das FSME-Virus überhaupt ursächlich für die neurologischen Symptome ist. Viele andere mögliche Ursachen wie z.B. Vergiftungen kämen in Betracht, würde man sich nicht auf das Virus als alleinige Ursache versteifen.
Statistische Tricks
Da sich an den Fallzahlen (auch nach Einführung der Impfungen) offenbar nichts großartig drehen lässt, scheint man dem Konsumenten ein Bedrohungsszenario durch eine größere Ausbreitung der Risikogebiete aufzutischen. Sicher haben Sie schon einmal eine Deutschlandkarte mit den Risikogebieten nach Landkreisen geordnet gesehen. Das RKI gibt diese Karten heraus, zu einem Risikogebiet kann ein Land- oder Stadtkreis werden, wenn aus diesem innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren Fälle von FSME gemeldet werden. Eine Differenzierung, wie viele Fälle in diesem Land- oder Stadtkreis vorkommen, nimmt das RKI seit 2007 allerdings öffentlich nicht mehr vor. Ausserdem können Landkreise zu einem Risikogebiet werden, auch wenn dort niemals Fälle auftraten:
„Die Idee könnte aus den Marketingabteilungen der Hersteller von FSME-Impfstoffen stammen: Seit einigen Wochen verzichtet das Robert Koch-Institut (RKI) auf die früher übliche Unterscheidung zwischen Hochrisiko- und Risikogebiet sowie Regionen mit geringer FSME-Endemizität. Jetzt gibt es nur noch ‚Risikogebiete’. Das sind nach neuer Definition Land- (LK) und Stadtkreise (SK), in denen die Inzidenz der gemeldeten FSME-Erkrankungen im Zeitraum 2002 bis 2006 höher als 1 pro 100.000 Einwohner war. Tatsächlich wird diese - bereits sehr niedrig angesetzte - Inzidenzgrenze aber lediglich in 80 (62%) der 129 jetzt als Risikogebiet bezeichneten Kreise erreicht. Außerdem werden Kreise mit geringerer FSME-Inzidenz definitionsgemäß zum Risikogebiet, wenn alle angrenzenden Kreise signifikant erhöhte Erkrankungsraten aufweisen. 33 Stadt- und Landkreise erhalten allein durch diese Neudefinition den Status eines Risikogebietes. Dabei wurden in sieben dieser ‚Risikogebiete’ bislang ‚niemals FSME-Erkrankungen erworben’: SK Ansbach, LK Germersheim, LK Hohenlohekreis, SK Mannheim, LK Rhein-Pfalz-Kreis, SK Speyer und SK Worms. In Artikeln der Tagespresse und auch der Ärztezeitung wird all dies nicht erläutert, sondern die größere Zahl der Risikogebiete mit zunehmender Ausbreitung des FSME-Risikos gleichgesetzt. Der Run auf die Impfung und die damit verbundenen Lieferengpässe sind somit hausgemacht.“
http://www.arznei-telegramm.de/html/2007_07/0707070_03.html
Der Firma Baxter GmbH reicht auch dies noch nicht aus, um die Bedrohung stark genug aussehen zu lassen. Auf ihrer pseudoaufklärenden Website www.zecken.de nimmt sie in die Karte auch Gebiete mit auf, „mit vereinzelt auftretenden autochthonen FSME-Erkrankungen, die jedoch nicht der Definition für ein FSME-Risikogebiet nach Robert-Koch-Institut entsprechen. (Insgesamt 68 Fälle im Zeitraum 2002 – 2013)“.
http://www.zecken.de/gefahr-durch-zecken/fsme-in-deutschland/
Diese Karte soll offenbar verdeutlichen, dass fast das gesamte Bundesgebiet einer FSME-Gefahr ausgesetzt sei.
Lesen Sie bitte auch den weiteren Artikel zur FSME-Impfung: http://impformation.org/de/blog/impfstoffe/impfung_gegen_fsme_sinnvoll_ja_oder_nein/2015-05-17/64/
Bitte überprüfen Sie stets Risiko und Nutzen, bevor sie sich impfen lassen!
Ihr AGI-Team
Foto: Aus dem Epidemiologischen Bulletin 15/2014 der Robert Koch-Instituts (RKI) http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2014/Ausgaben/15_14.pdf und von der Website
http://www.zecken.de der Firma Baxter GmbH
vorheriger Artikel
"Schwarzbuch Impfen"
nächster Artikel