Grippe-Impfungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, positiv auf Coronaviren getestet zu werden
Dass ein Zusammenhang zwischen Grippe-Impfungen und Coronaviren-Fällen besteht, zeigt eine US amerikanische Studie von Januar diesen Jahres. Betrachtet wird bei dieser Erfassung das Personal beim US-Militär in der Grippesaison 2017-2018. Personen mit Influenza-Impfung werden hier mit Personen ohne Influenza-Impfung verglichen:
Die Personen, die eine Grippe-Impfung erhalten haben, erkrankten deutlich häufiger an andersartigen respiratorischen Infekten. Diagnosen von Coronaviren kamen in der Gruppe der Influenza-geimpften Personen um rund 36% häufiger vor. [1]
„Examining noninfluenza viruses specifically, the odds of both coronavirus and human metapneumovirus in vaccinated individuals were significantly higher when compared to unvaccinated individuals.“
Ein Effekt der Zunahme anderer Atemwegserkrankungen, der auch schon in früheren Studien aufgezeigt wurde - beispielsweise an Kindern, die Grippe-Impfungen erhalten haben. [2]
Wie passt das mit den Empfehlungen von Ärzten und Politikern zusammen, sich gerade jetzt bei so vielen akuten Fällen von CoV-19 noch rasch Grippe impfen zu lassen? [3] Die zu Grunde liegende Diskussion hier ist unter anderem, dass dies das Gesundheitssystem entlasten könnte, wenn bei einer akuten Erkrankung eine Grippe als Diagnose auf Grund des Impfstatus gleich ausgeschlossen werden könnte. Bei einer errechneten Effektivität der diesjährigen Grippe-Impfstoffe von rund 45% ist das allerdings eine ziemlich gewagte Annahme. [4]
[1] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X19313647
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3404712/
[3] https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-01/impfungen-grippe-coronavirus-gesundheit-praevention-infektion
[4] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/109593/Grippeimpfung-bisher-mit-guter-Wirksamkeit
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