Achtung: Gefahr! – Angriff der Grippe-Aliens
17.02.2015
„Stark erhöhte Influenza-Aktivität“ meldet unsere Namensvetterin AGI, die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Ihrem jüngsten Wochenbericht(1).
Wie undifferenziert und beinahe naiv die allgemeine, mediale Berichterstattung zu diesem durchaus ernsten Thema ausfällt, soll Ihnen der folgende Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Impformation verdeutlichen. Dazu zeigen wir einmal mehr auf, was derzeit offiziell durch die Medien über die Grippe berichtet wird und was an Fakten dahinter steckt.
So wird z.B. aktuell aus dem RKI gemeldet, dass seit Beginn der diesjährigen Grippesaison bis zum 10. Februar 2015 bereits 11.000 Influenza-Fälle im gesamten Bundesgebiet bestätigt wurden, die meisten davon im Süden und Osten unseres Landes.
Was bedeutet das nun genau? Der Otto-Normal-Leser glaubt in diesem Moment, dass bei 11.000 Menschen labordiagnostisch irgendein Grippe-Virus als Krankheitsursache nachgewiesen wurde. Das dem nicht so ist, hatten wir bereits in unserem Artikel „Warum Ärzte und Schwestern die größten Impfmuffel sind“(2) anhand der vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden berichtet(3).
So wird jedoch über die (allzu kritiklosen) Medien den Bürgern suggeriert, dass man bei der AGI in Berlin genau wüsste, wie viele Menschen in Deutschland seit Beginn der Grippesaison von bösen Grippeviren gepeinigt bzw. umgebracht wurden. In Wirklichkeit jedoch rechnet die AGI des RKI nur Fallzahlen einer beschränkten Anzahl der der Arbeitsgemeinschaft Influenza angeschlossenen Praxen für die gesamte Bundesrepublik hoch.
Das Problem dieser Zahlen: Die beteiligten Praxen melden der AGI tatsächlich ALLE Patienten mit grippeähnlichen Symptomen, die vom jeweiligen Arzt mit der Diagnose „Grippe“ anschließend krankgeschrieben und nach Hause ins Bett geschickt wurden bzw. nach der Diagnose möglicherweise im weiteren Verlauf verstarben. Ein labortechnischer Nachweis eines Grippevirus erfolgt auch hier nur in absoluten Ausnahmefällen, da 1. zu teuer, 2. zu aufwendig und es 3. ohnehin nicht viel an der nachfolgenden „Behandlung“ geändert hätte.
Die AGI-Leiterin Silke Buda berichtet in diesem jüngsten Wochenbericht, dass die diesjährige Grippewelle bereits schon früher begonnen hätte als in der letzten, sehr milden Grippesaison. Es würden sich demnach die Hinweise verdichten, dass es dieses Jahr „dicker kommen könnte“, was immer man damit auch meint.
Verstärkt wird diese Einschätzung durch den Umstand, dass der in der diesjährigen Saison verspritzte Grippeimpfstoff offenbar wieder einmal nicht die gewünschte Wirkung erzielt, wie es die WHO im Frühjahr 2014 in dessen Zusammensetzung festgelegt und erwartet hatte. Denn besonders stark vertreten sei in diesem Jahr ein Subtyp des Grippe-Virenstammes H3N2, der sich aber leider das Recht herausgenommen hat, ein wenig zu mutieren. Nun stimme das in der Grippe-Vakzine enthaltene Eiweiß nicht mehr mit dem Oberflächeneiweiß des „Erregers“ zusammen.
Liebe AGI-Leser: Mit diesem Taschenspielertrick erklärt sich das RKI aus unserer Sicht in unzulässiger Weise das immer wieder auftretende Phänomen, dass viele Menschen, obwohl gegen Grippe geimpft, anschließend trotzdem an Grippe erkranken. Und obwohl der Impfstoff an dieser Stelle offenbar versagt hat, lobpreist AGI-Leiterin Silke Buda den gleichen Impfstoff mit dem Argument, dass er ja trotzdem der einzige Vorabschutz vor einer Grippe wäre und die anderen Subtypen schließlich wirken würden.
Lassen Sie sich diese Argumentationskette bitte einmal ganz langsam auf der Zunge zergehen: Obwohl Sie sich gegen Grippe haben impfen lassen, bekommen Sie zu Ihrer Überraschung trotzdem eine Grippe. Diese bekommen Sie laut Frau Buda aber nicht deshalb, weil etwa der Impfstoff schlecht wäre oder nicht funktionieren würde, sondern weil die Grippe-Viren wie Aliens aus dem All die Frechheit besitzen, sich zu verändern. Deshalb funktioniere eine Komponente im Impfstoff nicht vernünftig, was aber im Grunde nicht so schlimm ist, da ja die anderen Komponenten in Ordnung und Sie dadurch gegen die Grippe-Aliens der anderen Art geschützt seien. Dumm nur, dass Sie frisch geimpft nun trotzdem mit Grippe im Bett liegen und sich vermutlich schon fragen, ob Ihr Arzt von allen guten Geistern verlassen wurde, nachdem er Ihnen das auf diese Weise erklärt hat.
Man könnte auch sagen „blöd gelaufen“ oder einfach „Pech gehabt“. Die Krone setzen die Behörden dem ganzen Grippe-Impf-Wirrwarr jedoch noch mit der Tatsache auf, dass sie behaupten, dass die Frage, wie sich die Impfung am Ende auf die aktuelle Grippewelle auswirke, ganz von der Impflust der Menschen abhinge.
Na, bei diesem donnernden Erfolg der aktuellen Grippe-Vakzine bekommt man doch so richtig Lust auf die nächste Grippe-Impfung, Sie nicht auch? Wie allerdings ein Impfstoff, der gar nicht vernünftig wirkt, die aktuelle Grippesaison beeinflussen soll, verrät uns das RKI an dieser Stelle leider nicht.
Beispielsweise erreichte der Grippe-Impfstoff in der Saison 2012/2013 in einer großen Studie, an der zahlreiche europäische Krankenhäuser beteiligt waren, eine mittlere Effektivität von knapp über 20 Prozent(4). Das bedeutet, das rund 80 Prozent der Bevölkerung überhaupt nicht von der Grippe-Impfung profitiert hat. Das heißt, hier wurden für Millionen Euros Millionen von Menschen mit etwas geimpft, von dem gerade einmal ein Fünftel der Impflinge profitiert haben. Erschwerend kommt hinzu, dass im statistischen „Vertrauensbereich“ dieser Studie auch wieder negative Werte enthalten sind, die darauf hindeuten, dass die Impfung das Erkrankungsrisiko sogar erhöhte (Rondy 2015). Interessant wäre also herauszufinden, wie viele der 80 Prozent unter Nebenwirkungen des Impfstoffs zu leiden hatten oder haben. Hierzu wären im Übrigen das PEI (Paul-Ehrlich-Institut) und die EMA (European Medicines Agency) aufgerufen. Besonders dann, wenn ein Impfstoff einen solch offensichtlichen Fehlnutzen vorzuweisen hat.
Für Silke Buda von der Arbeitsgemeinschaft Influenza ist die aktuelle Impfquote trotzdem alles andere als zufriedenstellend. Nach bisherigen Erkenntnissen der AGI des RKI lassen sich sehr zu ihrem Ärger noch nicht einmal 30 Prozent der deutschen Bevölkerung gegen Grippe impfen.
Wir schlagen an dieser Stelle unserer Namensschwester in Berlin vor, dass sie doch erst einmal in ihren eigenen Reihen – sprich bei ihrem medizinischen Personal – die Akzeptanz für die Grippeimpfung steigern sollte, bevor hier höhere Impfquoten in der allgemeinen Bevölkerung gefordert werden. Hier wäre also erst einmal Überzeugungsarbeit bei den eigenen Leuten erforderlich, bevor man der Bevölkerung über die Medien Vorwürfe macht, liebe AGI. Offenbar haben ja die meisten Mediziner, Krankenschwestern und Pflegekräfte selbst kein so ausgeprägtes Vertrauen in eine Impfung, die sich ständig ihrer Nutzlosigkeit überführt. Wir berichteten darüber bereits in unserem Artikel „Warum Ärzte und Schwestern die größten Impfmuffel sind“(2). Haben unsere Ärzte und Schwestern möglichweise die oben erwähnte Influenza-Studie von 2012/2013 gelesen?
Bei unseren älteren Mitbürgern wären es immerhin rund die Hälfte, die sich impfen ließen, während es bei den Schwangeren kaum ein Viertel sei, so Buda. Dabei wissen auch die Verantwortlichen des RKI sehr gut, dass gerade bei Senioren das Stimmulieren des Immunsystems besonders durch einen Grippe-Impfstoff deutlich geringer ausfällt als bei einer jüngeren Vergleichsgruppe.
Hier stellt sich nicht nur für uns die Frage, ob bei unseren Senioren eine solche Impfung überhaupt noch etwas bringt, da diese ja alleine durch ihr fortgeschrittenes Alter einen reichhaltigen und wirkungsvollen Cocktail aus den verschiedensten Antikörpern mit sich herumtragen. Darüber hinaus dürfte gerade für Grippeviren die interzelluläre Immunantwort, die in Fachkreisen auch TH1- oder Erinnerungsimmunität genannt wird, eine größere Rolle spielen(5). Die jüngsten Forschungsergebnisse hierzu setzen ein weiteres, großes Fragezeichen hinter die behauptete Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen nicht nur bei Senioren.
Obwohl in Italien Ende 2014 aufgrund einiger Todesfälle unmittelbar nach Impfungen die Chargen eines extra für Senioren verstärkten Grippevakzins zurückgezogen wurden – wir berichteten darüber am 27. November 2014(6) – konnte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA bis heute keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Todesfällen und den Impfungen erkennen. Also wurde der Impfstoff wieder frei gegeben.
Nach unseren Erfahrungen läuft es auf diese fragwürdigen Ergebnisse der verantwortlichen Behörden immer dann hinaus, wenn durch eine Maßnahme der positiv besetzte Impfgedanke an sich Schaden nehmen könnte. Das ist wohl das ewige Monopoly des Impfens.
Welches gefährliches Monopoly-Spiel das Impfen allerdings in der Schwangerschaft darstellen kann, haben wir ausführlich in einem Artikel vom 7. November 2014 recherchiert und aufgezeigt(7). Dass sich die Impfquote gegen Grippe gerade bei Frauen in freudigen Umständen nach dem Willen des RKI kaum steigern lassen wird, führen wir auf die Tatsache zurück, dass viele Ärzte unter vorgehaltener Hand selbst davon abraten. Welcher Arzt möchte schon seine Patientinnen einem unnötigen Risiko aussetzen, das nicht nur den Impfling selbst sondern auch das Ungeborene betreffen könnte? Schwangere Frauen und Mutter Natur werden vermutlich am besten wissen, was während einer Schwangerschaft zu tun oder zu lassen ist. Dazu gehört wohl auch die Frage nach der Auffrischung einer Grippeimpfung.
Vor diesem Hintergrund wirken die Präventions-Empfehlungen des RKI für Kinder und Ältere fast schon ein wenig tröstlich, die da heißen: Erkrankte meiden, sich nicht in Menschenmengen anhusten lassen und regelmäßiges Händewaschen.
Laut RKI starben bei der letzten schweren Saison 2012/2013 angeblich 20.600 Menschen an den Folgen einer Grippe. Belege dafür in Form harter Zahlen, die diese Behauptung auch labordiagnostisch bestätigen, sind jedoch beim Statistischen Bundesamt wie auch die Jahre zuvor nicht zu finden(3). Und wie viele dieser Menschen vorher gegen Grippe geimpft wurden und bei wie vielen die Impfung möglicherweise der Auslöser für die eigentliche Erkrankung war, geht aus den Angaben des RKI naturgemäß nicht hervor.
So wird das ewige Spiel zwischen Realität und Fiktion mit tatsächlichen Grippetoten und ständiger Angstmache vor mutierenden Grippe-Aliens auch in der nächsten Grippe-Saison in eine neue Runde gehen.
Umso wichtiger erscheint es uns, sich richtig zu informieren!
Ihr AGI-Team
Foto- und Quellenangaben.
Bild:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Aliens#mediaviewer/File:Cupcake_aliens.jpg
(1)
https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx
(2)
http://impformation.org/de/blog/kommentare/warum_aerzte_und_schwestern_die_groessten_impfmuffel_sind/2015-01-10/37/
(3)
https://www.gbe-bund.de/
(4)
http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=21011
(5)
http://www.biokurs.de/skripten/12/bs12-54.htm
(6)
http://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Grippeimpfstoff-aus-dem-Verkehr-gezogen
(7)
http://impformation.org/de/blog/ethik/impfungen_in_der_schwangerschaft_ein_gefaehrliches_spiel/2014-11-07/22/
„Stark erhöhte Influenza-Aktivität“ meldet unsere Namensvetterin AGI, die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Ihrem jüngsten Wochenbericht(1).
Wie undifferenziert und beinahe naiv die allgemeine, mediale Berichterstattung zu diesem durchaus ernsten Thema ausfällt, soll Ihnen der folgende Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Impformation verdeutlichen. Dazu zeigen wir einmal mehr auf, was derzeit offiziell durch die Medien über die Grippe berichtet wird und was an Fakten dahinter steckt.
So wird z.B. aktuell aus dem RKI gemeldet, dass seit Beginn der diesjährigen Grippesaison bis zum 10. Februar 2015 bereits 11.000 Influenza-Fälle im gesamten Bundesgebiet bestätigt wurden, die meisten davon im Süden und Osten unseres Landes.
Was bedeutet das nun genau? Der Otto-Normal-Leser glaubt in diesem Moment, dass bei 11.000 Menschen labordiagnostisch irgendein Grippe-Virus als Krankheitsursache nachgewiesen wurde. Das dem nicht so ist, hatten wir bereits in unserem Artikel „Warum Ärzte und Schwestern die größten Impfmuffel sind“(2) anhand der vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden berichtet(3).
So wird jedoch über die (allzu kritiklosen) Medien den Bürgern suggeriert, dass man bei der AGI in Berlin genau wüsste, wie viele Menschen in Deutschland seit Beginn der Grippesaison von bösen Grippeviren gepeinigt bzw. umgebracht wurden. In Wirklichkeit jedoch rechnet die AGI des RKI nur Fallzahlen einer beschränkten Anzahl der der Arbeitsgemeinschaft Influenza angeschlossenen Praxen für die gesamte Bundesrepublik hoch.
Das Problem dieser Zahlen: Die beteiligten Praxen melden der AGI tatsächlich ALLE Patienten mit grippeähnlichen Symptomen, die vom jeweiligen Arzt mit der Diagnose „Grippe“ anschließend krankgeschrieben und nach Hause ins Bett geschickt wurden bzw. nach der Diagnose möglicherweise im weiteren Verlauf verstarben. Ein labortechnischer Nachweis eines Grippevirus erfolgt auch hier nur in absoluten Ausnahmefällen, da 1. zu teuer, 2. zu aufwendig und es 3. ohnehin nicht viel an der nachfolgenden „Behandlung“ geändert hätte.
Die AGI-Leiterin Silke Buda berichtet in diesem jüngsten Wochenbericht, dass die diesjährige Grippewelle bereits schon früher begonnen hätte als in der letzten, sehr milden Grippesaison. Es würden sich demnach die Hinweise verdichten, dass es dieses Jahr „dicker kommen könnte“, was immer man damit auch meint.
Verstärkt wird diese Einschätzung durch den Umstand, dass der in der diesjährigen Saison verspritzte Grippeimpfstoff offenbar wieder einmal nicht die gewünschte Wirkung erzielt, wie es die WHO im Frühjahr 2014 in dessen Zusammensetzung festgelegt und erwartet hatte. Denn besonders stark vertreten sei in diesem Jahr ein Subtyp des Grippe-Virenstammes H3N2, der sich aber leider das Recht herausgenommen hat, ein wenig zu mutieren. Nun stimme das in der Grippe-Vakzine enthaltene Eiweiß nicht mehr mit dem Oberflächeneiweiß des „Erregers“ zusammen.
Liebe AGI-Leser: Mit diesem Taschenspielertrick erklärt sich das RKI aus unserer Sicht in unzulässiger Weise das immer wieder auftretende Phänomen, dass viele Menschen, obwohl gegen Grippe geimpft, anschließend trotzdem an Grippe erkranken. Und obwohl der Impfstoff an dieser Stelle offenbar versagt hat, lobpreist AGI-Leiterin Silke Buda den gleichen Impfstoff mit dem Argument, dass er ja trotzdem der einzige Vorabschutz vor einer Grippe wäre und die anderen Subtypen schließlich wirken würden.
Lassen Sie sich diese Argumentationskette bitte einmal ganz langsam auf der Zunge zergehen: Obwohl Sie sich gegen Grippe haben impfen lassen, bekommen Sie zu Ihrer Überraschung trotzdem eine Grippe. Diese bekommen Sie laut Frau Buda aber nicht deshalb, weil etwa der Impfstoff schlecht wäre oder nicht funktionieren würde, sondern weil die Grippe-Viren wie Aliens aus dem All die Frechheit besitzen, sich zu verändern. Deshalb funktioniere eine Komponente im Impfstoff nicht vernünftig, was aber im Grunde nicht so schlimm ist, da ja die anderen Komponenten in Ordnung und Sie dadurch gegen die Grippe-Aliens der anderen Art geschützt seien. Dumm nur, dass Sie frisch geimpft nun trotzdem mit Grippe im Bett liegen und sich vermutlich schon fragen, ob Ihr Arzt von allen guten Geistern verlassen wurde, nachdem er Ihnen das auf diese Weise erklärt hat.
Man könnte auch sagen „blöd gelaufen“ oder einfach „Pech gehabt“. Die Krone setzen die Behörden dem ganzen Grippe-Impf-Wirrwarr jedoch noch mit der Tatsache auf, dass sie behaupten, dass die Frage, wie sich die Impfung am Ende auf die aktuelle Grippewelle auswirke, ganz von der Impflust der Menschen abhinge.
Na, bei diesem donnernden Erfolg der aktuellen Grippe-Vakzine bekommt man doch so richtig Lust auf die nächste Grippe-Impfung, Sie nicht auch? Wie allerdings ein Impfstoff, der gar nicht vernünftig wirkt, die aktuelle Grippesaison beeinflussen soll, verrät uns das RKI an dieser Stelle leider nicht.
Beispielsweise erreichte der Grippe-Impfstoff in der Saison 2012/2013 in einer großen Studie, an der zahlreiche europäische Krankenhäuser beteiligt waren, eine mittlere Effektivität von knapp über 20 Prozent(4). Das bedeutet, das rund 80 Prozent der Bevölkerung überhaupt nicht von der Grippe-Impfung profitiert hat. Das heißt, hier wurden für Millionen Euros Millionen von Menschen mit etwas geimpft, von dem gerade einmal ein Fünftel der Impflinge profitiert haben. Erschwerend kommt hinzu, dass im statistischen „Vertrauensbereich“ dieser Studie auch wieder negative Werte enthalten sind, die darauf hindeuten, dass die Impfung das Erkrankungsrisiko sogar erhöhte (Rondy 2015). Interessant wäre also herauszufinden, wie viele der 80 Prozent unter Nebenwirkungen des Impfstoffs zu leiden hatten oder haben. Hierzu wären im Übrigen das PEI (Paul-Ehrlich-Institut) und die EMA (European Medicines Agency) aufgerufen. Besonders dann, wenn ein Impfstoff einen solch offensichtlichen Fehlnutzen vorzuweisen hat.
Für Silke Buda von der Arbeitsgemeinschaft Influenza ist die aktuelle Impfquote trotzdem alles andere als zufriedenstellend. Nach bisherigen Erkenntnissen der AGI des RKI lassen sich sehr zu ihrem Ärger noch nicht einmal 30 Prozent der deutschen Bevölkerung gegen Grippe impfen.
Wir schlagen an dieser Stelle unserer Namensschwester in Berlin vor, dass sie doch erst einmal in ihren eigenen Reihen – sprich bei ihrem medizinischen Personal – die Akzeptanz für die Grippeimpfung steigern sollte, bevor hier höhere Impfquoten in der allgemeinen Bevölkerung gefordert werden. Hier wäre also erst einmal Überzeugungsarbeit bei den eigenen Leuten erforderlich, bevor man der Bevölkerung über die Medien Vorwürfe macht, liebe AGI. Offenbar haben ja die meisten Mediziner, Krankenschwestern und Pflegekräfte selbst kein so ausgeprägtes Vertrauen in eine Impfung, die sich ständig ihrer Nutzlosigkeit überführt. Wir berichteten darüber bereits in unserem Artikel „Warum Ärzte und Schwestern die größten Impfmuffel sind“(2). Haben unsere Ärzte und Schwestern möglichweise die oben erwähnte Influenza-Studie von 2012/2013 gelesen?
Bei unseren älteren Mitbürgern wären es immerhin rund die Hälfte, die sich impfen ließen, während es bei den Schwangeren kaum ein Viertel sei, so Buda. Dabei wissen auch die Verantwortlichen des RKI sehr gut, dass gerade bei Senioren das Stimmulieren des Immunsystems besonders durch einen Grippe-Impfstoff deutlich geringer ausfällt als bei einer jüngeren Vergleichsgruppe.
Hier stellt sich nicht nur für uns die Frage, ob bei unseren Senioren eine solche Impfung überhaupt noch etwas bringt, da diese ja alleine durch ihr fortgeschrittenes Alter einen reichhaltigen und wirkungsvollen Cocktail aus den verschiedensten Antikörpern mit sich herumtragen. Darüber hinaus dürfte gerade für Grippeviren die interzelluläre Immunantwort, die in Fachkreisen auch TH1- oder Erinnerungsimmunität genannt wird, eine größere Rolle spielen(5). Die jüngsten Forschungsergebnisse hierzu setzen ein weiteres, großes Fragezeichen hinter die behauptete Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen nicht nur bei Senioren.
Obwohl in Italien Ende 2014 aufgrund einiger Todesfälle unmittelbar nach Impfungen die Chargen eines extra für Senioren verstärkten Grippevakzins zurückgezogen wurden – wir berichteten darüber am 27. November 2014(6) – konnte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA bis heute keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Todesfällen und den Impfungen erkennen. Also wurde der Impfstoff wieder frei gegeben.
Nach unseren Erfahrungen läuft es auf diese fragwürdigen Ergebnisse der verantwortlichen Behörden immer dann hinaus, wenn durch eine Maßnahme der positiv besetzte Impfgedanke an sich Schaden nehmen könnte. Das ist wohl das ewige Monopoly des Impfens.
Welches gefährliches Monopoly-Spiel das Impfen allerdings in der Schwangerschaft darstellen kann, haben wir ausführlich in einem Artikel vom 7. November 2014 recherchiert und aufgezeigt(7). Dass sich die Impfquote gegen Grippe gerade bei Frauen in freudigen Umständen nach dem Willen des RKI kaum steigern lassen wird, führen wir auf die Tatsache zurück, dass viele Ärzte unter vorgehaltener Hand selbst davon abraten. Welcher Arzt möchte schon seine Patientinnen einem unnötigen Risiko aussetzen, das nicht nur den Impfling selbst sondern auch das Ungeborene betreffen könnte? Schwangere Frauen und Mutter Natur werden vermutlich am besten wissen, was während einer Schwangerschaft zu tun oder zu lassen ist. Dazu gehört wohl auch die Frage nach der Auffrischung einer Grippeimpfung.
Vor diesem Hintergrund wirken die Präventions-Empfehlungen des RKI für Kinder und Ältere fast schon ein wenig tröstlich, die da heißen: Erkrankte meiden, sich nicht in Menschenmengen anhusten lassen und regelmäßiges Händewaschen.
Laut RKI starben bei der letzten schweren Saison 2012/2013 angeblich 20.600 Menschen an den Folgen einer Grippe. Belege dafür in Form harter Zahlen, die diese Behauptung auch labordiagnostisch bestätigen, sind jedoch beim Statistischen Bundesamt wie auch die Jahre zuvor nicht zu finden(3). Und wie viele dieser Menschen vorher gegen Grippe geimpft wurden und bei wie vielen die Impfung möglicherweise der Auslöser für die eigentliche Erkrankung war, geht aus den Angaben des RKI naturgemäß nicht hervor.
So wird das ewige Spiel zwischen Realität und Fiktion mit tatsächlichen Grippetoten und ständiger Angstmache vor mutierenden Grippe-Aliens auch in der nächsten Grippe-Saison in eine neue Runde gehen.
Umso wichtiger erscheint es uns, sich richtig zu informieren!
Ihr AGI-Team
Foto- und Quellenangaben.
Bild:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Aliens#mediaviewer/File:Cupcake_aliens.jpg
(1)
https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx
(2)
http://impformation.org/de/blog/kommentare/warum_aerzte_und_schwestern_die_groessten_impfmuffel_sind/2015-01-10/37/
(3)
https://www.gbe-bund.de/
(4)
http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=21011
(5)
http://www.biokurs.de/skripten/12/bs12-54.htm
(6)
http://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Grippeimpfstoff-aus-dem-Verkehr-gezogen
(7)
http://impformation.org/de/blog/ethik/impfungen_in_der_schwangerschaft_ein_gefaehrliches_spiel/2014-11-07/22/
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