Wenn staatliche Institutionen
klagend versagen

22.02.2017

Möchte man sich gegen oder für eine bestimmte Impfung in einer bestimmten Situation entscheiden, hängt alles von der dazu benötigten, bzw. der überhaupt verfügbaren Impformation ab. Alles dreht sich darum, ob ein Nutzen die möglichen Risiken aufwiegen würde.

Schon nach kurzer Recherche findet man zum Nutzen viele widersprüchliche Aussagen. Dass es bei jedem (verschreibungspflichtigen) Medikament, vor allem auch bei Impfungen, leichte und schwere Nebenwirkungen gibt, zweifeln nur zwei Gruppen an:
1. Konsumenten, die auf schnell verfügbare „Informationen“ vertrauen und danach trachten, sich wenigstens ein Stück weit von ihren Ängsten freizukaufen und dies um jeden Preis versuchen zu verteidigen.
2. Fürsprecher, die ganz bewusst handfesten wirtschaftlichen Interessen dienen.

Überschneidungen sind hierbei natürlich nicht ausgeschlossen. Mit jedem, der meint, dass dieses allgegenwärtige und bewährte System ausgerechnet beim Thema ‚Impfungen’ keine Rolle spielt, treffen wir uns jederzeit gerne in einer offenen Diskussion.

Auch Vater Staat hat sich dazu Gedanken gemacht und die Ständige Impfkommission (STIKO) eingerichtet, die es bereits seit 1972 gibt. Bemächtigt wird sie heute durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG, gemäß § 20) von 2000, wobei sich das Adjektiv „ständige“ auf zweimalige Treffen pro Jahr beschränkt, alles Weitere wird von sogenannten Arbeitsgruppen verhandelt.

Natürlich ist es legitim und gewollt, dass das Thema auch gesellschaftlich und außerhalb staatlicher Einrichtungen diskutiert wird, wie z.B. in den Medien oder durch anderen Institutionen.

ODER?

Was wir kürzlich lesen mussten, lässt uns stark daran zweifeln. Lassen wir die Medien mit ihren teils massiven Interessenkonflikten einmal außen vor. Die IKK Südwest („Die gesetzliche Krankenkasse mit Top-Service“) hatte vor, in einem Artikel ihres Kundenmagazins das Thema für ihre Kunden von beiden Seiten zu beleuchten. Für das „Pro“ trat das STIKO-Mitglied Frau Prof. Dr. Dr. Sabine Wicker ein, für das „Kontra“ wurde der Münchner Kinderarzt Dr. Steffen Rabe, Mitglied der Initiative „Mein Essen zahl[e] ich selbst“ (MEZIS) und der „Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.“ gefragt. Seinen sehr guten Beitrag können Sie unter folgendem Link nachlesen: https://www.impf-info.de/impfaufklaerung/stiko2/215-was-kontra-beim-thema-impfen-darf,-entscheiden-wir.html

Aus unserer Sicht bringt sein kurzes und griffiges Statement eher sowohl Kontra als auch Pro, stützt sich jedenfalls auf seine gründliche wissenschaftliche Recherche, die wir bereits in einigen unserer Blog-Posts aufgegriffen haben. Gerne würden wir Ihnen hier die Ausführungen von Prof. Wicker dazu wiedergeben, nur hat sie leider durchgesetzt, dass Herr Rabe für den Kontra-Part nicht mehr in Frage kam, sein Beitrag sei „unverschämt“. Darüber hinaus wurde Herrn Rabe untersagt, ihren Kommentar dazu zu zitieren. Das Ganze hat ein gewisses Gschmäckle, so lassen sich die Zeilen im o.g. Link wohl interpretieren.

Wir würden das jedoch noch etwas anders darstellen. Frau Wicker sollte sich zunächst darüber bewusst sein, dass sie nicht in der Position einer Opern-Diva ist, die sich mal für einen Abend ‚indisponiert’ melden kann. Sondern sich als bundesbehördlich beauftragte Wissenschaftlerin nicht nur jedem vernünftigen Diskurs stellen muss, sie sollte sich unbedingt auch für eine Sorgfaltspflicht im Allgemeinen und einer Ethik und gesellschaftlichen Verantwortung im Besonderen verantwortlich zeichnen.

Dass sie dafür gewisse persönliche Hemmnisse erleiden muss, dürfte sich daraus ergeben, dass sie einer Beratertätigkeit für den Pharmakonzern AstraZeneca (der unter anderem Patenteigner für HPV-Impfstoffe ist) nachgeht, ein Interessenkonflikt, den sie wohl schlicht vergessen hat, auf der offiziellen Website der STIKO einzuräumen. Damit ist sie als STIKO-Mitglied unglücklicherweise nicht alleine, allerdings könnte man darüber mittlerweile ein ganzes Buch schreiben.

Wenn Sie also das nächste Mal irgendwo über Pro und Kontra zu Impfungen lesen, wundern Sie sich bitte nicht, wenn ursprüngliche Beiträge wegzensiert wurden. Recherchieren Sie stets selbst, ergebnisoffen und möglichst umfassend! Unvollständige oder falsche Informationen können weitreichende Folgen für Ihre Gesundheit haben.

Ihr AGI-Team



Bildmaterial: Screenshots Website RKI und PDF, Studie in: Bundesgesundheitsbl 2012, 55

Kron-AGI in den Social Media

Wir unterstützen die folgenden Initiativen