Ein guter Arzt durch "Dr. med."?

02.01.2015

Liebe Leser!

Zunächst wünschen wir Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesundes neues 2015!

Wir möchten heute mit einem kleinen Exkurs beginnen und der Frage nachgehen, was eigentlich einen guten Arzt, eine gute Ärztin ausmacht.
In unserem Sinne sollte es selbstverständlich eine Person sein, die zu Impffragen umfangreich und unabhängig über Risiken und Nebenwirkungen aufzuklären imstande und auch willens ist und die die Therapiefreiheit respektiert. Wünschenswert wäre außerdem zumindest eine Beratung über mögliche Alternativen.

Aus vielen Berichten von Eltern wissen wir, dass es immer schwieriger wird, einen solchen Mediziner zu finden. Um an unsere Reihe „Wissenschaftlichkeit und Studienqualität im Impfgeschäft“
(www.impformation.org/de/blog/wissenschaft/wissenschaftlichkeit_und_studienqualitaet_im_impfgeschaeft/2014-12-15/11/) anzuknüpfen, sehen wir die Ursache hierfür darin, dass die universitäre Medizin sich zwar als eine Naturwissenschaft (also als eine so genannte „hard science“) bezeichnet, diesem Grundsatz aber zum einen selbst oftmals nicht gerecht wird, da die Forschung ganz überwiegend von der Industrie finanziert und von diversen Lobbygruppen gelenkt wird und andererseits viele komplementärmedizinische Verfahren von Hardlinern per se als „antiaufklärerisch“ abgelehnt werden.

Dabei gab und gibt es auch andere Stimmen dazu: Der verstorbene, ehemalige Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe hingegen verstand die Medizin nicht als eine reine Naturwissenschaft, sondern als eine „Erfahrungswissenschaft, die sich auch naturwissenschaftlicher Methoden bedient.“ [1] und forderte eine stärkere Kombination von Schul- und Alternativmedizin gemäß dem Leitsatz „Wer heilt, hat recht!“, wofür er nicht nur von Kollegen, sondern auch in der Presse Kritik einstecken musste. Offenbar gibt es klare Interessen, die eine breiter aufgestellte Ausbildung unserer Mediziner verhindern möchten.

Noch immer vertrauen viele Patienten heute in erster Linie einem „Dr. med.“, also einer Ärztin oder einem Arzt, die oder der neben der Approbation auch eine Promotion vorweisen kann.
Ist dies gerechtfertigt?
War eine Promotion ursprünglich noch als Eintrittskarte für eine wissenschaftliche Laufbahn gedacht, so verkommt dieser akademische Grad offenbar (und das nicht nur in der Medizin) immer mehr zu einem reinen Prestigetitel, der über die Qualität eines Mediziners kaum noch etwas auszusagen scheint:

„62 Prozent der Medizinstudenten in Deutschland promovieren. Darauf weist die aktuelle Ausgabe der ‚Apotheken Umschau’ hin. Der ‚Dr. med.’ helfe zwar bei der Bewerbung um eine Assistenzarztstelle und später als Kompetenznachweis auf dem Praxisschild.“ zitiert die ÄrzteZeitung jüngst in einem Artikel mit der Überschrift „Zweifel an ärztlicher Fachkompetenz“. „Der Wissenschaftsrat habe den Großteil der medizinischen Doktorarbeiten aber schon 2010 als ‚Pro-forma-Forschung’ bezeichnet. Das sei heute leider nicht besser, bedauert Professor Stefan Hornbostel, Leiter des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung in Berlin, in dem Blatt.
Die Promotion führe auch nicht zu einem besseren Verständnis wissenschaftlicher Texte. ‚Es gibt Umfragen, die zeigen, dass viele Ärzte nicht in der Lage sind, Wirksamkeitsstudien richtig zu lesen’, sagt Hornbostel.“ [2]

Bitte beachten Sie auch diese Gesichtspunkte, wenn Sie mit ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über eine anstehende Impfentscheidung für sich oder für Ihre Kinder sprechen und informieren Sie sich bitte stets auch umfassend selbst!

Ihr AGI-Team!

[1] http://www.spiegel.de/spiegel/a-730444.html
[2] http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/w_specials/special-arzt-patient/article/874629/apothekenblatt-zweifel-aerztlicher-fachkompetenz.html
Foto: www.pixabay.com Lizenz: CC0 Public Domain

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